Nistkasten an der Wand

Endlich ist mein Vogelhaus fertig! Ich hoffe, noch rechtzeitig, da in den vergangenen Tagen schon eifriges Gepiepe von den Bäumen zu vernehmen war. Natürlich ist das kein gewöhnliches Vogelhaus, wie es das herabhängende Kabel auf dem Bild vielleicht schon andeutet. Letztes Jahr bin ich im Internet auf Vogelfreunde aufmerksam geworden, die Vogelhäuser mit Kameras ausgestattet haben, die es erlauben, die geflügelten Bewohner zu beobachten. Da war meine Begeisterung geweckt.



Allerdings wollte ich jetzt nicht Unsummen ausgeben und hatte auch nicht den Anspruch, Bilder in HD-Qualität aufzunehmen. Deshalb habe ich mich entschieden, eine einfache Webcam zu verwenden. Da es im Vogelhaus mangels Fenster recht dunkel ist, habe ich zusätzlich Infrarot-LEDs vorgesehen. Die müssen natürlich elektrisch versorgt werden. Hierzu habe ich das USB-Kabel der Kamera durchgeschnitten, in dem ein 5V-Adernpaar für die Versorgung der Kamera verläuft. Von diesen 5V habe ich die Versorgung für die LEDs abgezweigt.

Die Bilder unten geben einen Eindruck vom Innenleben. Die Kamera befindet sich auf einem Zwischenboden aus Sperrholz, der in das Vogelhaus eingeschoben werden kann. Im Zwischenboden befindet sich ein Kreisförmiges Fenster, welches durch eine Plexiglasscheibe abgedeckt ist. In die Plexiglasscheibe sind die LEDs eingeklebt. Auf dem Glas steht die Kamera (eine uralte Logitech QuickCam mit QVGA-Auflösung), die über Gewindestangen und einem weiteren Sperrholzstück befestigt ist.

Kamera für Vogelhaus

Sichtfenster für Kamera

Nistkasten von Innen



Nun wollte ich zum Vögel-Gucken mich nicht jedesmal mit dem Rechner unter das Vogelhaus setzten. Man muß aber auch wissen, daß man ein USB-Kabel nicht beliebig verlängern kann. Laut USB-Spezifikationen ist nach 5m Schluß. Wenn man die Signale doch über längere Wege übertragen will, kommt man um einen USB Line-Extender ( LogiLink ) nicht herum. Dieser besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Dazwischen wird ein handelsübliches Netzwerkkabel gesteckt, wodurch Distanzen bis 60 m überbrückt werden können.

Den Bauplan für den Nistkasten habe ich hier her. Lediglich die Höhe habe ich um ca. 10 cm vergrößert, damit für die Vögel unter dem Zwischenboden für die Kamera noch genug Platz bleibt. Für den Bau sollte man rund 1,5 Tage einplanen.

Zusammen mit einem Freund haben ich eigentlich zwei Vogelhäuser gebaut. Leider hat es mit dem Vogelhaus des Freundes nicht richtig geklappt. Er hat eine vergleichsweise moderne Kamera mit höherer Auflösung. Das stellt natürlich hohe Anforderungen an die Übertragungsqualität. Vermutlich hat das Aufschneiden des Kabels, das Freilegen der Adern und das Anschließen der Kabel für die Versorgung der LEDs (die ja wie Antennen wirken) dazu geführt, daß die Übertragungsqualität des Kabels herabgesenkt wurde. Vermutlich schaltet dann die Kamera die Qualität herunter, um überhaupt noch ein Bild übertagen zu können. An dem zusätzlichen Stromverbrauch der LEDs allein kann es jedenfalls nicht liegen, da dieser "Fehler" auch auftritt, wenn man die LEDs abklemmt. So sieht das Bild aus:

Schlechtes  Bild von Michaels Kamera


Obgleich das Bild meiner Kamera besser ist, bin ich mit dem Ergebnis meines Vogelhauses auch nicht ganz zufrieden. Die IR-LEDs sind nicht hell genug, um das Innere des Nistkastens ausreichend auszuleuchten. Das liegt daran, daß der USB-Port halt nur maximal 2,5 W zur Verfügung stellt. Nun habe ich mir überlegt, daß man bei dem Vogelhaus meines Freundes - das ja eh umgebaut werden muß - eine Solarzelle auf dem Dach vorsieht. Die so gewonnene Energie wird in Akkuzellen gespeichert, aus denen Nachts die IR-LEDs gespeist werden. Dieses Vogelhaus 2.0 könnte dann nächstes jahr fertig sein.

Kamera zeigt  leeres Vogelhaus


Ich hoffe, daß bald ein paar gefiederte Freunde einziehen und werde natürlich darüber auf diesem Blog berichten.